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Klaus-Peter Willsch zur vermeintlichen Lohnlücke zwischen Männer und Frauen

"Jahr für Jahr wird besonders zwischen dem 8. und 18. März das Märchen von der vermeintlichen Lohnlücke zwischen Männern und Frauen erzählt. Frauen verdienen zwar tatsächlich weniger als Männer, die Unterschiede können aber plausibel erklärt werden. Mit einer systematischen Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt hat dies nichts zu tun", erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch. Willsch war von 2014 bis 2017 im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages Berichterstatter für das Thema.

Das in diesem Zusammenhang viel zitierte Statistische Bundesamt schreibt hierzu:

"Die durchschnittliche Entlohnung von Frauen und Männern weicht deutlich voneinander ab. Dieser Befund beruht auf regelmäßigen Auswertungen des Statistischen Bundesamts, das die durchschnittliche unbereinigte Entgeltlücke für Deutschland zuletzt für das Jahr 2016 auf rund 21 Prozent beziffert (Statistisches Bundesamt 2017). Drei Viertel dieses Unterschiedes seien aber mit Strukturunterschieden bei der Beschäftigung zu erklären. Besonders bedeutsam für die Lohnhöhe sind unter anderem Faktoren wie Branche, Betriebsgröße und Berufserfahrung. Frauen sind in Hochlohnbranchen unterrepräsentiert und arbeiten tendenziell in kleineren Betrieben. So sind gut drei Viertel aller Stellen in den eher niedrig entlohnten Bereichen Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen von Frauen besetzt, im eher hoch entlohnten Verarbeitenden Gewerbe sind es weniger als drei von zehn. Zudem nehmen Frauen seltener Führungsaufgaben wahr und arbeiten häufiger in Teilzeit als Männer. Werden diese und weitere Parameter berücksichtigt, hatte Deutschland im Jahr 2013 eine gesamtwirtschaftliche Lohnlücke von rund 6,6 Prozent und damit einen der niedrigsten Werte in der EU."

Eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2010 verdeutlicht, dass der Lohnanstieg ab Beginn der Berufstätigkeit bei Frauen und Männern zunächst nahezu gleich verläuft. Ab der Geburt des ersten Kindes (in Deutschland im Schnitt im Alter von 28,9 Jahren), ziehen Männer deutlich an Frauen vorbei, deren Bruttostundenlohn stagniert. Im Jahre 2012 gingen 60% der Mütter mit minderjährigen Kindern einer Erwerbstätigkeit nach. Der Umfang dieser Tätigkeit richtet sich nach dem Alter der Kinder: je älter die minderjährigen Kinder sind, desto geringer ist der Betreuungsbedarf und im Rückschluss steigt somit der mögliche Umfang der Erwerbstätigkeit. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit für berufstätige Mütter in Teilzeit beträgt 19 Wochenarbeitsstunden.

"Wir haben in Deutschland freie Berufswahl. Wenn man als Frau nicht gerade den FC Bayern München zum Champions League Sieg schießen möchte, stehen alle Türen offen. Es gibt aber Wesensunterschiede zwischen Männer und Frauen, die sich auch in unterschiedlicher Berufswahl niederschlagen. Die Zeiten, in denen man in (Ost-)Deutschland gezwungen wurde, einen bestimmten Beruf auszuüben bzw. die Ausübung des Wunschberufs verwehrt wurde, sind glücklicherweise vorbei", so Willsch. "Wenn Frauen bei gleicher Arbeit, Qualifikation und Erfahrung tatsächlich mehr als 20 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, frage ich mich, warum die männlichen Wirtschaftsbosse so dumm sind, und nicht nur Frauen einstellen. So könnte man doch die Produktionskosten massiv senken!", gibt der Abgeordnete zu denken.

"Ganz grundsätzlich werbe ich dafür, den häufig mit der Geburt des ersten Kindes assoziierten 'Karriereknick' für Frauen als 'Familienglück' positiv(er) wahrzunehmen. Daraus resultierende Lohnunterschiede sind die Folge der verringerten Arbeitszeit von Müttern und nicht das Ergebnis böswilliger Diskriminierung. Der erschwerte Aufstieg ist ebenfalls mit der größeren Abwesenheit im Betrieb/Unternehmen zu erklären. Eine einseitige Betrachtungsweise der Geburt eines Kindes als Nachteil für die Karriere der Mutter leistet einer materialistischen und rein auf das Ökonomische ausgerichteten Denkart Vorschub. Dies ist sogar mittel- bis langfristig aufgrund des demographischen Wandels Gift für unsere Wirtschaft, wenn ich auch das individuelle Verhalten nachvollziehen kann", legt Willsch dar.

Willsch verweist auch auf einen sehr beachtenswerten Namensartikel "Freiheit statt Gleichheit! Auch für die Geschlechter", den die ehemalige Familienministerin Dr. Kristina Schröder vor ein paar Jahren bei Tichys Einblick veröffentlicht hat: http://www.rolandtichy.de/gastbeitrag/freiheit-statt-gleichheit-auch-fuer-die-geschlechter/"