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Sternenkinder: Ritterschlag für das Ehepaar Martin aus Brechen

Willsch übergibt Glückwünsche von Merkel, Gauck & Co.

Obwohl das Ehepaar Barbara und Mario Martin aus Brechen auf ihrem erfolgreichen Weg zur Neuregelung in § 31 der Personenstandsverordnung schon einiges erlebt hat, werden die beiden diesen Tag nicht so schnell vergessen. Sogar der Fernsehsender RTL war vor Ort und berichtete im Abendprogramm. Denn der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch überreichte ihnen im Beisein des örtlichen Bürgermeisters Frank Groos im Alten Rathaus von Niederbrechen eine Mappe mit Unterschriften und Widmungen aller Unterstützer – darunter waren auch die prominenten Namenszüge von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident a. D. Joachim Gauck und der ehemaligen Familienministerin Kristina Schröder.

„Dieses Dokument mit den Unterschriften und Widmungen hochrangiger Politiker bedeute uns sehr viel! Es ist sozusagen ein Meilenstein auf unserem schweren Weg und Kampf, den wir bestreiten mussten“, sagt Barbara Martin.

Hinter dem sperrigen Titel „Neuregelung in § 31 der Personenstandsverordnung“ versteckt sich eine einzigartige Lebensleistung der Martins: die personenstandrechtliche Anerkennung von Sternenkindern. Sternenkinder sind totgeborene Kinder. Bislang waren vom Gesetzgeber wie Kliniksondermüll behandelt worden und existierten rechtlich schlichtweg nicht als menschliches Wesen – wenn das totgeborene Baby weniger als 500 Gramm wog. „Auch wenn ein Baby im Leib der Mutter noch weniger als ein halbes Kilo wiegt, ist es ein Mensch und auch ganz klar als solcher erkennbar“, legt Willsch dar. Der wertkonservative Politiker empfand es genauso wie sein Kollege Wolfgang Bosbach als ein zum Himmel schreiendes Unrecht, dass mittels der Grammanzeige einer Waage einem totgeborenen Kind sein Menschsein abgesprochen wurde. Die trauernden Eltern konnten die Erinnerung weder durch Familienbucheintrag bewahren noch hatten sie ein Grab zum Betrauern des toten Kindes.

Am 1. Dezember 2009 reichte die Familie Martin die Petition mit dem Titel „Personenstandswesen - Aufnahme aller geborenen Kinder in das Personenstandsregister“ in den Bundestag ein. Zunächst gab es einige herbe Rückschläge, die das Ehepaar hinnehmen musste. Viele Unterschriften wurden vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags nicht akzeptiert, da diese nicht auf der erforderlichen Plattform „epetitionen“ hinterlegt wurden.

„Herr Willsch war immer an unserer Seite , was wir sehr zu schätzen wissen“, so Barbara Martin. Im Jahr 2011 konnte das Ehepaar zusammen mit Willsch dem Petitionsausschuss ihr Anliegen vortragen. Allein dies ist schon eine Seltenheit. Die Petition wurde letztendlich als begründet eingestuft und somit die Bundesregierung zu einer Änderung der bestehenden Rechtslage aufgefordert. Am 31. Januar 2013 wurde die Petition schließlich mit der Verabschiedung des Personenstandsrechts-Änderungsgesetzes in nationales Recht umgesetzt – eine Seltenheit. Die Martins aus Brechen hatten etwas ganz Besonderes geschafft.

„Das alles beweist auch, dass die Sterneneltern endlich von der Gesellschaft wahrgenommen werden und das es sich lohnt, für das zu kämpfen, was man liebt! Unser Kampf ist noch nicht zu Ende!“, so Barbara Martin. Auf die Unterstützung „ihres“ Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch dürfen sie dabei weiterhin zählen.